Der folgende Rückblick auf das Geschehen der Freiwilligen Feuerwehr Weißenberg seit ihrer Gründung bis zum heutigen Tage soll ein bescheidener Versuch sein, die wechselvolle Geschichte eines Vereinslebens darzustellen. Wir bitten zu entschuldigen, wenn dies nicht eine lückenlose Aufzählung aller verdienten Persönlichkeiten oder aller im Dienste der Hilfsbereitschaft am Nächsten vollbrachten Leistungen wird.
1906 – Gründung der FF Weißenberg

Auf Anregung des damaligen Fabriks- und Schloßbesitzers in Weißenberg, Herrn Richard PORAK, wurde der Versuch unternommen, auch in Weißenberg nach dem Vorbild anderer umliegender Orte eine Feuerwehr zu gründen. Dieser Vorschlag gewann den Beifall der Bewohner und so fand am 20. Mai 1906 in Herrn Franz Willnauer’s Gasthaus die konstituierende Gründungsversammlung statt.

Die erste Feuertaufe hatte die junge Feuerwehr am 11. 6. 1907 beim Brand des Derndorfergutes in Dambach bei Neuhofen zu bestehen.
1914 bis 1918 – Erster Weltkrieg
Im ersten Weltkrieg 1914 – 1918 wurden alle tauglichen Feuerwehrmänner zum Kriegsdienst eingezogen und die Feuerwehr konnte nur notdürftig aufrechterhalten werden. Einige Kameraden kehrten von den Kriegsschauplätzen oder aus der Kriegsgefangenschaft nicht mehr zurück.
1928 – Die neue Handdruckspritze

Im März 1928 wurde unserer Feuerwehr bekannt, daß von der Firma Fritsch, Welser Kunstmühle, eine Handdruckspritze abgegeben wird. Auf briefliche Anfrage wurde uns dieselbe um den Preis von S 1000.— angeboten. Nach der Besichtigung durch die Kameraden Johann Berger, Johann Pickl und Josef Sonnberger wurde die Spritze um obigen Preis angekauft und ging in das Eigentum unserer Wehr über.
Die Frühjahrsübung 1928 wurde bereits mit der neuen Spritze beim Krendlgut abgehalten.
1931 – Erste Motorspritze

Die Neuwahl anläßlich der Generalversammlung am 6. Jänner 1931 brachte folgendes Ergebnis:
Franz Willnauer – Hauptmann, Johann Berger – Hauptmannstellvertreter, Josef Malzner – Spritzenrottenführer, Franz Scheiterbauer – Steigerrottenführer, Georg Marchgraber – Steigerrottenführerstellvertreter.
Bei dieser Generalversammlung wurde auch der Ankauf einer Motorspritze in Erwägung gezogen und eine Abstimmung darüber brachte 24 Ja- und 1 Nein-Stimme.
Nach verschiedenen Motorspritzenvorführungen von der Firma Gugg in Braunau und der Firma Rosenbauer in Linz wurde am 3. Februar 1931 von der Firma Gugg eine Motorspritze um S 2300 gekauft.
1933 – Zeugstätte in Zeitlham

In den Jahren 1932/33 wurde in der Ortschaft Zeitlham eine Zeugstätte gebaut, in welche die Handdruckspritze überstellt werden sollte. Hauptmannstellvertreter Johann Berger hat sich der Durchführung dieses Baues besonders angenommen. Kamerad Hinterholzer stellte den Baugrund und eine Menge Baumaterial zur Verfügung. Die Bewohner von Zeitlham leisteten Fuhrwerke, Geldspenden und unentgeltliche Arbeiten. Die Maurerarbeiten wurden zum größten Teil von den Kameraden Mayr und Malzner durchgeführt. Es war gewiß nicht leicht, in so schwerer Zeit diesen Bau durchzuführen.
Durch die rege Anteilnahme der Bevölkerung jedoch konnte das Werk in Angriff genommen und vollendet werden.
Am 11. Juni 1933 fand die Einweihung der Zeugstätte durch Herrn Pfarrer Brunnbauer von Pucking statt.
1933 – Erster Rüstwagen

Im Jahre 1933 wurde auch der erste Rüstwagen von der Firma Öhlinger in St. Georgen im Attergau angekauft. Der Kaufpreis betrug S 1500.—. Dieser Betrag wurde bis zur Abzahlung von Wehrführer Sonnberger vorgestreckt. Die Umbauarbeiten des Aufbaues wurden von den Kameraden Untermaier, Pickl und H. Stögmüller durchgeführt.
Am 7. Jänner 1934 fand in Füreder’s Gasthaus in Weißenberg der erste Feuerwehrball statt. Weil derselbe in punkto Besucher alle Erwartungen übertraf, wurde diese Tradition alle kommenden Jahre fortgesetzt.
1951 – Bewerbsgruppe Weißenberg

Anfang der 50er Jahre konnte durch Beitritt vieler junger Kameraden der
Mannschaftsstand unserer Wehr wieder aufgestockt werden. In diese Zeit
fällt auch die erste Aufstellung einer Wettbewerbslöschgruppe unter der
Leitung von Gruppenkommandant Ferdinand Ostermann. Es wurde damals schon
von 15 Kameraden das bronzene und von 11 Kameraden das silberne
Leistungsabzeichen erworben.
1954 – Feuerwehrrüstwagen

Im Jahre 1953 konnte von der Firma Bürstinger in Traun ein Feuerwehrrüstwagen Type »Opel Blitz« gekauft werden. An diesem Wagen wurde 1954 von der Firma Rosenbauer ein feuerwehrtechnischer Aufbau für einen Tanklöschwagen durchgeführt.
1964 – Feuerwehrzeugstätte

Am Beginn der 60er Jahre ging ein Wunsch in Erfüllung, welcher schon einige Jahre ein großes Bedürfnis unserer Feuerwehr war, das ist der Neubau der Feuerwehrzeugstätte. Am 12. Oktober 1960 konnte dazu der erste Spatenstich getan werden und die Baufirma Dipl.-Ing. Derndorfer aus Neuhofen führte den Bau aus. Nach dem Abtragen des alten Zeughauses, welches noch aus dem Gründungsjahr 1906 stammte, wurde an derselben Stelle ein moderner Neubau errichtet. Im Erdgeschoss sind die Garage für zwei Feuerwehrautos sowie die notwendigen Nebenräume und im Obergeschoss ist eine Wohnung für den Zeugwart untergebracht. Der damaligen Gemeindevertretung von Neuhofen mit Herrn Bürgermeister Dipl.-Ing. Derndorfer an der Spitze gebührt für die große finanzielle Unterstützung bei diesem Neubau unser aller Dank. Außerdem wurden von Feuerwehrmännern viele freiwillige Arbeitsstunden dazu geleistet.
Die Einweihung der neuen Zeugstätte wurde am 16. August 1964 feierlich vorgenommen. Am Vormittag wurde im Schloßhof im Beisein zahlreicher Ehrengäste eine Feldmesse gefeiert. Gleichzeitig mit der Zeugstätte wurde auch die neu angeschaffte Motorspritze »VW-Automatik« der Weihe unterzogen.
1971 – Mannschaftsfoto

Freiwillige Feuerwehr Weißenberg 18. 4. 1971
- Reihe von links nach rechts: Pickl Ignaz sen., Marchgraber Georg, Waldbrunner Franz, Abschn.-Kommandant Derflinger Friedrich, Sonnberger Fritz sen., Bürgermeister Dipl.-Ing. Derndorfer, Huber Franz, Pickl Alois, Untermaier Franz sen., Schallauer Ignaz, Akamphuber Karl, Plohberger Johann, Untermaier Georg, Hinterholzer Franz.
- Reihe von links nach rechts: Biebl Erich, Schwarz Franz, Mayr Franz, Kollnberger Wilhelm, Mayr Alois, Zeintl Engelbert, Untermaier Franz jun., Sendner Karl, Ries Emil, Sonnberger Walter, Neubauer Georg, Hagmüller Florian, Lamm Alois, Neubauer Florian.
- Reihe von links nach rechts: Wild Georg, Eigner Roman, Sandmayr Alois, Mayr Franz, Blaimschein Albert, Hemmer Klaus, Stampfer Josef, Stadler Johann, Wiesmayr Franz, Derflinger Georg, Hanousek Wilhelm, Pickl Ignaz jun., Sonnberger Fritz jun., Biebl Gerhard.
1979 – Neues Tanklöschfahrzeug

Am 14. Februar ereignete sich auf der Bezirksstraße zwischen Nöstlbach und Neuhofen nahe der Kremsmühle ein Tankwagenunfall, wobei dem Austritt von Rohöl bzw. der damit einhergehenden Kontamination des Bodens sowie des Grundwassers wirksam entgegen getreten werden musste.
In diesem Jahr führten auch die langjährigen Bemühungen zum Erfolg, den nicht mehr zeitgemäßen alten Tanklöschwagen (Baujahr 1939, Aufbau 1954) durch ein modernes Fahrzeug zu ersetzen. Am 4. Oktober übernahmen die Kommandomitglieder bei der Fa. Rosenbauer ein Tanklöschfahrzeug Steyr-Trupp 2000-60. Die feierliche Segnung nahm der junge Pater Josef im Rahmen der Florianimesse am 4. Mai 1980 in der Halle der ehemaligen Weissenberger Hofmühle vor.
1983 – Bewerbsgruppe in Aktion

Erfreulich gestaltete sich die Bewerbstätigkeit unserer Wehr, welche im Jahr 1983 einen Höhepunkt erreichte. Abgesehen von vier Siegen und ebenso vielen zweiten Plätzen verdient ein Ereignis besondere Hervorhebung: beim Bezirkswettbewerb in Nettingsdorf am 26. Juni gewann die Gruppe der FF Weissenberg sowohl die Wertung in Bronze als auch diejenige in Silber. Für alle, die mit der feuerwehrinternen Terminologie nicht so gut vertraut sind sei angemerkt, dass in der Bronze-Wertung alle 9 Funktionenvorweg exakt zugeteilt sind, während in Silber unmittelbar vor Antritt zum Bewerb das Los über die Verteilung der Aufgabenbereiche auf die einzelnen Mitglieder der Gruppe entscheidet. Nachdem in Nettingsdorf in beiden Einzeldisziplinen die höchste Punktezahl bzw. die Bestzeit erzielt wurde, lag die FF Weissenberg folglich auch in der Kombinationswertung überlegen in Führung und stand somit als neuer Bezirkssieger fest.
1992 – Umbau unseres Zeughauses

Die Bauarbeiten am Feuerwehrhaus schritten zügig voran. Die an das
bestehende Gebäude anschließenden Räumlichkeiten befanden sich im
Frühjahr in der Rohbauphase. Bis zum Herbst wurden neue KFZ-Stellplätze beim Feuerwehrhaus geschaffen. Die Dachdecker- und Spenglerarbeiten erfolgten im Oktober.
1994 – Die neue Tragkraftspritze

Eine neu angekaufte Tragkraftspritze TS 12 mit einem 2-Zylinder BMW-Boxermotor löste die mittlerweile 30 Jahre im Einsatz stehende VW TS 8 ab.
2006 – Neues Tanklöschfahrzeug

Am 30. Dezember konnten wir das herbeigesehnte neue Tanklöschfahrzeug TLFA 2000 von der Fa. Lohr in Empfang nehmen und nach Weissenberg überstellen. Sowohl dessen Antriebstechnik als auch die feuerwehrspezifischen Ausstattungsmerkmale repräsentieren den aktuellen Stand der Technik. Zu Beginn des Jahres 2006 sind wir folglich mit großer Begeisterung der Aufgabe nachgekommen, uns mit den vielfältigen modernen Bedienungseinrichtungen bestens vertraut zu machen. Die hiebei erworbenen Fähigkeiten mussten wir auch bald unter Beweis stellen. Schließlich hatten wir in der Woche von 21. bis 28. Jänner bei 2 Bränden und 2 Verkehrsunfällen u.a. auch mit dem neuen Fahrzeug Hilfe zu leisten. Der diesjährige Winter war von oftmaligen intensiven Schneefällen gekennzeichnet.
